MegalithkulturSeelisch - geistige Kulturgrundlagen |
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--------------------------------------------------------------------- Was macht eine Kultur zur Kultur? Der Kultus! In unserer Zeit, in der die Welt weitgehend vom Gesichtspunkt der Materie her interpretiert wird, kann dies für den einen oder anderen Zeitgenossen ein kritischer Punkt, ein Wendepunkt sein, von dem ab er sich skeptisch abwendet. Denn alles, was man ausgraben kann stellt eine handgreifliche Grundlage dar, aber kann man einen Kultus ausgraben? Ist man da nicht im Bereich der Spekulation? Das wurde früher auch einmal der Psychologie vorgeworfen, als sie begann, die Gesetzmäßigkeiten des Seelischen zu untersuchen. Heute werden diese Gesetzmäßigkeiten von einer umfangreichen Werbeindustrie mit großem Erfolg angewandt. Wenn nun die Gesetzmäßigkeit des Geistigen in Betracht kommt - ein echter Kultus hat ja das Ziel die Gesetze des Geistigen sichtbar zu machen - so ist man damit ebenso wenig im Bereich der Spekulation, wie in allen anderen gesetzmäßigen Bereichen. Man wird nur hier ebenso beachten müssen, was auch aus den anderen Bereichen bekannt ist: Die Gesetze der Materie (Physik) sind andere und werden anders gewonnen, als die Gesetze des Lebendigen. So sind eben auch die Gesetze des Geistigen von eigener Art und werden auf eigene Art gewonnen. Am Beispiel der Grabbeigaben, die in allen alten Kulturen vorzufinden sind, lässt sich zeigen, was gemeint ist. Dass die Grabbeigaben nicht mit der Physik zu erklären sind, bedarf keiner Erläuterung. Auch die Gesetze der Biologie können hier nicht der Antrieb sein. Im Gegenteil: Selbsterhaltungstrieb und Überlebenswille müssten eigentlich verhindern, dass z.B. dringend benötigte Nahrung an einen Toten „verschwendet“ wird. Ebenso verhindern natürliche Triebe und Begierden, wie etwa der Wunsch nach Macht und Geltung, dass Schmuck und Waffen „sinnlos“ in einem Grab verschwinden. Man kann es drehen und wenden, wie man will: >>>> Grabbeigaben sind aus der..N a t u r. des Menschen heraus .k e i n e. Notwendigkeit. <<<< Sie können aber aus der .K u l t u r. des Menschen heraus eine Notwendigkeit sein, wenn in dieser Kultur ein entsprechendes Wissen um geistige Gesetzmäßigkeiten besteht. Im Falle der Grabbeigaben wäre das ein mehr oder weniger konkretes Wissen um den Bereich, in den der Verstorbene eintritt und um den Stufenweg, den er darin nehmen muss. Jede Kultur beschreibt und pflegt ihr Wissen um die geistigen Bereiche und ihr Verhältnis zur geistigen Welt in ihrem Kultus. Und genau das unterscheidet Natur von Kultur. (Um das „Goldene Kalb“ zu tanzen, z.B. in Konsumtempeln, als Kulturausdruck materialistischer Weltauslegung, ist in dem hier verstandenen Sinne ebenfalls Kultus! Denn auch hier wird das Verhältnis des Menschen zu seinen spirituellen Grundlagen treffend beschrieben, nämlich als nicht vorhanden oder zumindest gestört. Wenn dabei auf unsere gegenwärtige Kultur kein besonders gutes Licht fällt, so ist das keine Absicht, es soll hier nur die Sache beschrieben werden.) ------------------------------------------------------
------------------------------------------------------ Der Kultus der Megalithiker ist eng mit den kosmischen Rhythmen verbunden, die sich hauptsächlich aus dem Zusammenspiel von Sonne, Mond und Erde ergeben. Wobei es den Anschein hat, dass die Bedeutung der Sonne stärker in den Vordergrund trat. Viele Megalithanlagen sind so ausgerichtet, dass die Beobachtung der Sonnenwenden und/oder der Äquinoktien, sowie der damals wichtigen Feste, wie Beltaine (Anfang Mai) und Samhain (Anfang November) leicht möglich war. Einige lassen auch die wesentlich komplexere Beobachtung des Mondes zu (u.a. Stonehenge in England und mit hoher Wahrscheinlichkeit auch Poskaer Stenhus in Dänemark). In einigen Fällen ist auch die Beobachtung von Sternen nachgewiesen. Allerdings muss man sich klar sein darüber, dass bei der Errichtung einer Anlage die entsprechenden Punkte am Horizont, sowie die dazugehörige Lage der Steine bereits vorher bekannt sein mussten. Das heißt, dass es in der jeweiligen Menschengruppe jemanden gegeben haben muss, der in der Lage war, die entsprechenden Wahrnehmungen und Beobachtungen auch ohne Steinsetzung zu beherrschen. Darüber hinaus hatte er auch die Fähigkeit größere Menschengruppen zum Bau einer Anlage zu organisieren und zu koordinieren. (Die gleiche Problemstellung ergab sich auch bei den Pyramiden.) Wenn man bedenkt, wie sehr das damalige Seelenleben eines Megalithikers jegliche Unterordnung ablehnte, so wird deutlich, dass eine solche Anlage nur von einer überragenden Persönlichkeit mit anerkannter Autorität und Kompetenz ins Werk gesetzt werden konnte. Eine Autorität, die der eines Vaters ähnlich gewesen sein muss. (Im Bereich religiöser Führerschaft hat sich der Titel „Papa“ in der römisch-katholischen Kirche bis heute erhalten.) Es dürfte sicherlich den damaligen Verhältnissen nahe kommen, wenn man der Errichtung einer Anlage auch einen entsprechenden erzieherischen, kulturschöpferischen Wert für die daran Beteiligten zuschreibt. Etwa in der Art, dass ein noch stark ungeformtes, naturhaftes Seeleleben langsam dazu erzogen wurde, gemeinschaftliches Handeln zu überindividuellen Zwecken zu lernen. (Man kann gelegentlich den Eindruck haben, dass dieser Lernprozess auch heute noch nicht überall abgeschlossen ist.) Eine jede solche Anlage konnte also aus den besonderen geistigen und sozialen Fähigkeiten einer einzelnen Individualität heraus initiiert werden. In den aus späterer Zeit überlieferten Schriften, wurden diese Menschen Druiden genannt. Kulturschöpferisches Tun aus individueller Fähigkeit heraus bezeichnen wir heute als Kunst. Daraus erklärt sich endlich, warum in die Gesamtheit der Anlagen keine rechte Systematik hinein zu bringen ist. Sie folgen zwar alle einem Grundmuster, jede Einzelanlage ist jedoch eine individuelle Umsetzung dieses Grundprinzipes und so gleicht keine Anlage der anderen. In einer solchen Situation ist Schrift, etwa in Form genormter Baupläne, völlig entbehrlich, ja sogar hinderlich. Anders als in Ägypten, wo die genaue Wiedererkennbarkeit entscheidend wichtig war und schriftlich tradiert werden musste (Gleichförmigkeit), besteht in der Megalithkultur das Prinzip der Gleichartigkeit. Neben der bereits oben erwähnten vielfachen Nutzung, hatten die Beobachtung von Sonne und Mond auch noch eine besondere Bedeutung für die Landwirtschaft, die ja in einer Welt ohne Kunstdünger noch viel mehr auf genaue Saat- und Erntetermine angewiesen war (erst in neuerer Zeit setzt sich die Kenntnis der Aussaattage wieder mehr und mehr durch). ---------------------------------------------------------------------
--------------------------------------------------------------------- Ein weiterer Gedanke soll hier, mehr im Sinne einer Anregung zum Thema Kultus, versucht werden: Die Anlagen in Dänemark standen außerhalb bewohnter Bereiche und tendenziell auf Böden minderer Güte. Wirklich schlechte Böden scheinen weniger für Anlagen gewählt worden zu sein. (vgl. H. Thrane, 1973, „Bebyggelseshistorie“ in „Fortid og Nutid“ Bd.25). Regelmäßig zu bestimmten Festen, sehr wahrscheinlich auch regelmäßig dazwischen, wurde nun die ganze umgebende Natur durch die Tänze und Gesänge von der menschlichen Stimme „durchtönt“. In der Praxis der modernen Massentierhaltung existieren heute langjährige Erfahrungen über die Wirkung musikalischer Berieselung auf die Tiere. (Bach erweist sich hiernach als besonders förderlich, Popmusik wirkt ausgesprochen negativ auf die Milchabgabe von Kühen, Beatles leider auch ;-) Für Pflanzen gibt es ebenfalls seit längerem entsprechende Erfahrungen. Dass Kultur (Musik) sich auswirkt auf Natur (Lebensorganismen) hat Eingang gefunden in heutige landwirtschaftliche Produktionsmethoden und ist längst keine Frage mehr. Diesbezügliche „Techniken“ sind in vielerlei Volksbräuchen, zum Teil bis heute, fest verankert. Als Beispiel seien nur einige dieser Bräuche angeführt.
So mag die Frage durchaus nicht so exotisch sein, wie sie zunächst klingt: Das ein wenig ins Zwielicht geratene „macht Euch die Erde untertan“ wäre in so einem Falle nicht als destruktive Ausbeutung, sondern als konstruktive Weiterentwicklung der Natur durch den Menschen zu verstehen, ähnlich konstruktiv, wie es früher schon einmal mit den Haustieren und den Getreidearten geschah. Eine solche Auslegung dieser alttestamentarischen Forderung könnte gerade bei den heutigen Menschen wieder auf spontane Sympathie stoßen. Zusammenfassung:
Abb. Steinritzungen - Kreuz im Kreis - atlantisches Sonnenjahr Druide und Mondmonat
* In den heute noch bekannten Mythologien wird beschrieben, was geschieht, wenn in einer Gesellschaft dieses Zusammenspiel zwischen Makrokosmos und Mikrokosmos nicht mehr beachtet wird. Es wird dann meist von Feuer- oder Wasserkatastrophen berichtet (Untergang von Atlantis, Sintflut und ähnliches). Man kann ja vor diesem Hintergrund mal überlegen, zu welcher Sorte der heutige Klimawandel und der Anstieg der Meeresspiegel gehört und warum es, ebenfalls vor diesem Hintergrund, dazu kommt. |
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